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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 280

1906 - München : Oldenbourg
280 52. Der Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges. unterstützt hatte. Schon waren alle Vorbereitungen, darunter auch die Bereitstellung von schwerem Geschütz in Ingolstadt, getroffen, als er sich durch den französischen Gesandten und einen .von Villars eigens abgesandten General überreden ließ diesen Plan wieder auszugeben und dafür die Eroberung von Tirol in Aussicht zu nehmen. Der Besitz von Tirol war immerhin nicht nur für das Zusammenwirken der französischen Heere in Deutschland und Italien von Vorteil sondern auch im Sinne einer allensallsigen Gebietserweiterung für Bayern anstrebenswert. Mit dem gewohnten Feuereifer ging Max Emanuel an die Ausführung des neuen Planes, wozu er über etwa 12000 Mann, darunter 2500 Franzosen, verfügte. Ant 20. Juni wurde Kufstein durch einen kühnen Handstreich genommen, am 23. Juni fiel die Feste Rattenberg und am 4. Juli nahmen die Vortruppen die Verschanzungen auf der Höhe des Brenner. Der Verabredung gemäß hätte nun Marschall Vendöme, der in Oberitalien nur eine schwache kaiserliche Armee gegen sich hotte, in entsprechender Stärke von Süden Her vorrücken sollen und Tirol wäre behauptet worden. Vergeblich wartete aber der Kurfürst über zwei Wochen am Brenner und Vendöme kam nicht. Statt dessen trafen auf gegnerischer Seite zur Verteidigung des Landes beträchtliche Verstärkungen ans Oberösterreich durch das Pustertal ein, während die Gebirgs-bevölkernng sich zu entschlossenem Kampfe ermannte und allenthalben die bayerischen Postierungen mit überlegenen Kräften anfiel. Von vorne und im Rücken angegriffen befand sich Max Emanuel plötzlich in einer äußerst gefährlichen Lage, aus der ihn nur ein rascher Entschluß retten konnte, und der hieß: schleuniger Abmarsch. Am 22. Juli nachts um 2 Uhr begann er mit dem Hauptteil des Juvasiouskorps den Rückzug und marschierte in einem Zuge nur mit den notwendigsten Rasten bis Innsbruck; tags darauf ließ er die Stellung der Tiroler bei Zirl stürmen und dadurch die direkte Straße nach Bayeru wieder freimachen. Es war an diesem Tage, daß Max Emanuel durch einen Zufall dem Tode entging, indem ein feindlicher Schütze den kurfürstlichen Kammerherrn Graf Arco, deu er für den Kurfürsten hielt, aus sicherem Versteck uiederschoß. Nachdem der Rückzug aus Tirol, lucnugleich unter namhaften Verlusten, glücklich gelungen war, mußte der Kurfürst neue Truppeueutsendnngen vornehmen um die abermals bedrohte Ostgrenze zu schützen. Mit dem ihm noch verbleibende» geringen Rest an Trnppen beschloß, er dann zu Villars zu stoßeu und den Oberbefehl über die srauzösische Armee wieder zu übernehmen. Villars war inzwischen in aller Ruhe an der Donau gestanden ohne etwas gegen das au Zahl schwächere Korps Styrum zu unternehmen. Als nachher der Reichsfeldmarschall Markgraf Ludwig von Baden mit einem Teil der Armee, die bisher am Rhein dem französischen Marschall Tallard gegenüber gestanden war, herangezogen kam um sich mit Styrum zu vereinigen, war die beste Gelegenheit zum Schlagen versäumt; Villars mußte sich damit begnügen sich

2. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 25

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 25 — zogen sich anfangs von Monfalcone (am Höriatifchen Meere) über Görz den 3sonzofluß entlang bis ins Gebirge bei Flitsch, und weiter in den Alpen, ungefähr längs der Grenze, bis ins Drtler-Gebiet. Der Hauptangriff der Italiener unter dem General C adorna richtete sich auf die Görzischen Lande. Dort, an der Karsthoch-fläche von Doberdo und an dem Gorzer Brückenkopf sind, außer vielen Linzeikämpfen, bis zum August 1917 elf große Schlachten am Isonzo geschlagen worden. Rlle ohne nennenswerte Erfolge, aber mit den entsetzlichsten Verlusten für die angreifenden Italiener, deren Leichen sich vor den österreichischen Stellungen zu Bergen türmten. Die (Österreicher harrten aus, fast verschmachtend in der Glut der wasserlosen Steinwüste, im Verwesungsgeruch der Totenhügel. 3n ohnmächtiger Wut haben die Italiener zuletzt die Stadt G örz, die sie doch erlösen wollten, durch vieltägiges Geschützfeuer in Trümmer gelegt, welche die Österreicher zuletzt aufgaben. In den Alpen konnte es zuerst zu keiner großen Schlacht kommen, weil die (Österreicher aus Mangel an Truppen sich auf die Verteidigung der (Bebirgsstellungen beschränken mußten. tdohl aber fanden eine Menge kleiner (ftebirgskämpfe statt, in denen auch Tiroler Standfchützen halfen, wie zur Seit von Andreas Hofer. (Erst im Mai 1916 drangen die Österreicher zwischen (Etsch und Brenta mit starken Kräften vor und trieben die Italiener vor sich her. Schon waren sie der (Ebene nahe, schon bedrohten sie das italienische Isonzoheer im Rücken, da brach Anfang Juni der große russische Angriff in Galizien los (s.nr.z, 10). Die Truppen wurden dort gebraucht, der Angriff in Tirol mußte abgebrochen werden. Die italienische Kolonie Tripolis ist unterdessen, bis auf die Küste, wieder in die Gewalt der eingeborenen arabischen Stämme gekommen. 2. Die italienische Niederlage. 3m (Oktober 1917 sollte, so vermeinten die Italiener, eine zwölfte Isonzo-jchlacht sie an das Ziel ihrer Wünsche bringen: nach Triest. Aber es kam ganz anders. Am 24. (Oktober durchbrach ein neu* gebildetes deutsches Heer, unter dem General Otto von Below, zusammen mit österreichisch-ungarischen Truppen, die italienische Stellung in den Iulischen Alpen zwischen $litsch und Tolmein. 3n ungestümem Schwung erkämpften sie schwierige Kuppen und

3. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 64

1881 - Leipzig : Teubner
64 Suwarow. Krieg in Süddeutschland u. d. Schweiz. aber der Hofkriegsrat in Wien war dagegen. So entstand Verstimmung zwischen Russen und Österreichern; der Kaiser Paul, auch mit den Vergrößerungsplänen Österreichs nicht einverstanden, schickte Suwarow den Befehl zu, von Italien nach der Schweiz zu marschieren und von da in Frankreich einzudringen. So machte denn Suwarow seinen wunderbar kühnen Zug über den St. Gotthard und durch die grausige Felsenschlucht der Reuß, wo er unter den größten Schwierigkeiten mit den Franzosen zu kämpfen hatte, nach dem Vierwaldstätter See und von da nach dem Vorder-Rheinthal. Er fand aber hier die vereinigten Österreicher und Russen (unter Korsakow) aus der Schweiz zurückgedrängt, und da sich Kaiser Paul und Kaiser Franz Ii. jetzt gänzlich überworsen hatten, so führte er im Anfang Dezember seine Truppen nach Rußland zurück. Auch in Deutschland hatten die Österreicher in diesem Jahre 1799 den Krieg siegreich begonnen. Erzherzog Karl trieb im März die französische Donauarmee unter Jonrdan, nachdem er sie bei Osterach und Stockach geschlagen, über den Rhein zurück, worauf Jourdan das Kommando niederlegte und Massena den Oberbefehl über sämtliche Truppen am obern Rhein und in der Schweiz erhielt. Während die Österreicher schon am obern Rhein standen, unterhandelten französische Abgeordnete noch immer auf einem Kongreß zu Rastatt wegen des Friedens mit dem deutschen Reiche. Jetzt erhielten die französischen Gesandten von den österreichischen Truppen den Befehl, Rastatt zu verlassen. Als sie am späten Abend abreisten, wurden sie in der Dunkelheit von einer Anzahl Szekler Husaren überfallen und ermordet, ohne Zweifel infolge eines hohem Auftrages von Wien aus (18. April). Durch diese blutige That war das Friedensgeschäft abgebrochen, und das deutsche Reich uahm Teil am Krieg. Seit dem Monat April wurde in Tyrol, Vorarlberg und der östlichen Schweiz gegen Massena gefochten und dieser zuletzt vom Erzherzog Karl durch die erste Schlacht bei Zürich (4. Juni) hinter Zürich zurückgeworfen, worauf eine Zeit lang die kriegerischen Bewegungen diesseits der Alpen

4. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 242

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 242 - unsere stlich der Dna stehenden Armeen, deckt Kurland und bedroht die Russen durch die Freilegung des Weges nach Estland. Den englischen, unerfllbar ge-bliebenen Hoffnungen, sich in der Ostsee festzusetzen, hat die Eroberung Oesels die letzte Sttze genommen. Fr das bei der verwickelten und andersartigen Befehlserteilung stets uerst schwierige Zusammenwirken von Heer und Flotte war die Unternehmung gegen Oesel ein Schulbeispiel. 143. Die zwlfte Jsonzoschlacht. 24. Oktober 1917. Quelle: Amtliche Darstellung aus dem Groen Hauptquartier. Fundort: Diepholzer Kreiszeitung. Jahrgang 1917. Nr. 271. Elf Schlachten waren am Jfonzo geschlagen. Strme von Blut waren ge-flssen. Geringer Gelndegewinn war das mit ungeheuren Blutopfern erkaufte Ergebnis fr den Angreifer. Die zwlfte Schlacht sollte den tapferen Ver-leidige* zu Boden werfen, sollte die letzte, die Entscheidungsschlacht werden zum schnellen Siegeszuge nach Trieft. Da rtteln Germanenfuste an Italiens Grenz-mauern. Gewaltige Schlge zerschmettern die Tore. In wenigen Stunden und Tagen strzt das Werk zweieinhalbjhriger Blutarbeit Italiens, in Trmmer. Reste einer vernichteten Armee fluten in die oberitalienische Tiefebene. Deutfchlanb und sein Bunbesgenoffe hetzen den Feitxb hinter den Tagliamento. In ehernen Strichen zeichnet die Weltgeschichte das Weltgericht: die Zchtigung und den Zusammenbruch des Verrters am Dreibund! Namen sieggewohnter Fhrer leuchteten auf: General Otto von Below fhrt die deutsche 14. Armee der die Alpen; Krasst von Delmensingen, der Schrecken Rumniens am Roten Turmpa, ist sein Generalstabschef: Major Freiherr von Willisen ist sein tatkrftiger, unermdlicher erster Generalstabsoffizier. Angriffsfrohe Divisionen, Preußen, Bayern, Wrttem-berger, folgen den bewhrten Generalen von Stein und von Berrer, brave sterreichische Divisionen ihren Generalen von Krau und von Scotti der die schneebedeckten Gipfel der Julischen Alpen..... In den engen Rumen der Becken von Flitfch und Tolmein mute die ver-sammelte Armee1) zum Angriff aufmarschieren. In diese Becken mute die Armee vorgeschleust werden. Auf etwa 60 Kilometer langen, schmalen Pastraen mit groen Steigungen galt es, teilweise eine ganze Anzahl Divisionen hintereinander und je etwa die Hlfte der Angriffsartillerie und Minenwerfergruppen angesichts der beherrschenden, weiten berblick gewhrenden feindlichen Stellungen vor-zudrcken. Trotz schlechten, ungnstigen Wetters vollzog sich der Durchmarsch ohne Stocken und ohne Reibung..... Fr die Operationen wurde im Anschlu an den Sdflgel der Heeresgruppe Conrad in Gegend des Rombon-Gebietes die aus deutschen und sterreichisch-ungarischen Divisionen gebildete 14. Armee Below in Linie Flitschtolmein bereitgestellt. Der Nordflgel der anschlieenden Jsonzo-Armee (Heeresgruppe Boroevic) hatte sich dem Angriff mit starkem rechten Flgel sdlich Selo an- *) Die Versammlung und Ausrstung war im Becken von Krainberg nrdlich von den Karawanken erfolgt.

5. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 10

1910 - Düsseldorf : Bagel
10 den die Oesterreicher nur zu gern aus Oberitalien abziehen ließen, Unterstützung bringen. Mit welchen Empfindungen Suworoff, der in Italien dem vollständigen Siege so nahe war, diesen beschwerlichen Auftrag aufnahm, läßt sich denken. Sein Schelten auf den „Kanzleischreiber Thugut, diese Nachteule“, der da hinten in der Stube in Wien keine Ahnung von dem habe, was möglich und nützlich, kam gewiß aus aufrichtigem Herzen. Aber auch Suworoff selber hatte wohl keine Ahnung von den Verlegenheiten, die einem Heere ein Uebergang über die Zentral alpen bereiten mußte. Es wäre, nach Clausewitz, das Richtige gewesen, über den Splügen zu gehen. Der alte Draufgänger aber wählte die nächste Straße, den St. Gotthard, der damals noch völlig unwegsam und außerdem von dem kriegsgeübten Lecourbe besetzt war. Schon im engen Tremolatale zwischen Airolo und dem St. Gotthard kam es zu blutigen Kämpfen. Als es dann durch die Umgehungsarmee Rosenbergs gelungen, den Rückzug der Franzosen von der Paßhöhe zu erzwingen und Andermatt zu erreichen, stellten sich die Franzosen zu neuem Kampfe hinter dem Urner Loch an der Teufelsbrücke. Unter unsäglichen Anstrengungen im Bette der wilden Reuß und an den steilen Bergwänden entlang glückte es, sie zu umgehen und die halbzerstörte Brücke zu nehmen. Dann wandte sich das todmüde Heer mit kümmerlicher Nahrung und unter strömenden Regengüssen das Reußtal hinab nach Altorf, und weiter, da am Vierwaldstätter See noch keine Straße vorhanden war, rechts ablenkend das wilde Schächental hinauf, um über den Kinzigkulm in das Muottatal zu gelangen. Wie dieser Marsch über den Kinzigkulm sich vollzog, schildert Clausewitz in folgenden Worten: „Wir müssen uns die nach Vereinigung mit (der österreichischen Abteilung) Auffenberg doch auf 25 000 Individuen zu schätzende russische Armee denken, wie sie in einer raupenartigen Bewegung langsam über den ungeheueren Bergrücken hinkriecht. Auf den Abhängen des Gebirgsrückens selbst keucht der arme, schwer belastete Soldat, abgehungert und mit entblößten Füßen, die steilen, von Regen und von den Wasserfällen schlüpfrigen Felsenflächen hinauf und dringt mit einer bis zum letzten Lebenshauch gesteigerten Anstrengung nur darum weiter, weil er das Gefühl hat, nur so

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 219

1845 - Halle : Anton
219 in dem Ufergelände von Savon bis Loän. Von der La- harpeschen Division war eine Brigade unter Cervoni bis Woltern (Voltii) vorgeschoben, um das Gouvernement von Jenau geneigter zu machen zu einer Anleihe, die das Di- rectorium forderte. Kleine Detachements dieser Divisionen hatten den Gebirgskam zwischen den Quellen der Bormi- da, zum Teil in verschanzten Stellungen, besezt. Die Di- vision Serrurier (7000 M.) stund an den Quellen des Tanär. Die Cavallerie (4000 M.) hinter der Infanterie in dem Ufergelände. Macquard (3700 M.) und Garnier (3200 M.) in den Tälern zum Col de Cerife und zum Col di Tenda. Diese lezteren hatten die Aufgabe die Com- munication frei zu halten mit der Alpenarmee unter Kel- lermann, die 20,000 Man stark in den Alpeneingängen des Delsinatcs und Saveiens stund. Zwei Reservedivisio- nen zusammen 20,000 Man die zu der einen, wie zu der anderen Armee gehen konten, waren noch in der Graf- schaft Nizzen und in der Provinz (Provence) aufgestelt. Den französischen Truppen unter Buonaparte gegen- über stund die östreichische Hauptarmee unter Beaulieus speciellen Befelhe; es solten 32,000 Man sein und hiebei 1500 Man neapolitanische Cavallerie. Ein zweites, Beau- lieus höherem Befelhe auch untergeordnetes Heercorps, aus Oestreichern und Sardiniern, etwa 20,000 Man stark, ward von Colli gefürt. Das östreichische Hauptcorps war in einen rechten Flügel (15 —16,000 M.) geteilt, welchen Argenteau und unter ihm Liptay, Ruccaviuo, Pittoni und Sullich flirten; und in einen linken Flügel (16—17,000 M.) an dessen Spitze Sebottendorf stund, und unter ihm Kerpen, Nico- letti, Rosselmino, Schubirts. Ende März waren aber bei diesem östreicbischen Hauptcorps etwa 7000 Kranke, es stund um diese Zeit größtenteils am Pfad und bis zur Adda in Winterquartiren. Nur Colli stund weiter vorge- schoben im Appennin. Anfangs April gierigen 2 Brigaden des östreichischen rechten Flügels ebenfals (über Aken) in den Appennin. Colli stelte sich mit 8 Bataillonen bei Ze- ven (Ceva) auf, ließ Provera mit 4 Bataillonen bei Mille-

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 239

1845 - Halle : Anton
239 chjsche Armee in 2 Colonnen. Die Hauptcolonne von 32,000 Man unter Wurmser solte durch das Etschtal; die Nebencolonne von 18,000 Man unter Quosdanno- witsch am westlichen Ufer des Gartensees über Riven und Sal6 Vordringen. Die östreichische Hauptcolonne muste bei ihrem Vordringen notwendig auf Massena's Division stoßen, die in zwei starken Massen bei Riveln und in Wälsch - Bern zusammengehalten ward. Das Plateau von Riveln (Ri- voli) bietet eine sehr starke Stellung. Es gehört zu einem nideren Höhenzuge, der gewissermaßen einen Rand, eine Vorreihe für den Montebaldo bildet, und ist fast isolirt. Die Hauptstraße rechts der Etsch, zwischen Gar- tensee und Etsch, wird von diesem Plateau ausgenom- men. Die Hauptstraße links der Etsch fürt in der Stahe von Riveln in die Kluse. Es dominirt also diese Stel- lung alle Zugänge durch das Etschtal nach Wälsch-Bern niit Ausname der Fußwege, deren mehrere über den Montebaldo zwischen dem Plateau und dem Gartensee hiudurchfüren, so wie mehrere andere im Osten der Etsch über die Ausläufer des Monte molare. Da Buonaparte nicht das Etschtal selbst durchaus halten, sondern bier den Feind nur so lange aufhalten wolte, bis er selbst über seine Streitkräfte bequenl und nach Umständen verfügen fönte, war ihm diese Stellung von der entschidensten Wichtigkeit. Massena hatte sein Hauqtquartir in Buslingen. Die Vorposten der Stellung von Riveln stunden bei Brentin, am Fuße des Monte Magnone, der selbst ein Fuß des Montebaldo ist. Die Höhe von Riveln war mit Schanzen versehen. Wurmser ließ nun General Davidowitsch mit dem lin ken Flügel in der Richtung auf Dölz (Dolce) Vorgehen; hier solte er eine Brücke schlagen und die Stellung von Riveln von der Seite faßen. Wurmser selbst wolte mit dem rech- ten Flügel über den Montemagnone die Stellung in der Fronte angreifen. Eine Nebencolonne unter Melas solte sich über den Montebaldo und Laumen (Lumini) zwischen dem Plateau und dem Gartensee durchschlagen. Ebenso

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 244

1845 - Halle : Anton
244 Weirotters erhielt er nun den Jngenkeurgeneral Lauer als Chef seines Generalstabes, mit welchem er sich über einen Plan einigte, demzufolge er mit 26,000 Man Brenta ab- wärts gehen, und sobald sich die französische Armee gegen ihn gewendet haben würde Davidvwitsch mit einem ange- meßenen Teile der ihm hinterblibenen 20,000 Man ctsch- abwärts den Franzosen in die rechte Flanke oder in den Rücken fallen laßen wolle. Das Corps des General Davidowitsch war in drei Abteilungen aufgestelt: etwa 35oo Man in Vorarlberg unter Grösser; etwa 3000 Man gegen das Velllin hin unter Laudon; die übrigen 13—14,000 Man stunden bei Trident und zwar so daß ein Corps davon unter dein Für- sten Reuss zwischen Rovereith und dem Gartensee aufge- stelt eine Avantgarde an der Sarca hatte. Ein anderes unter Wukassowitsch an der Etsch hatte nun seine Avant- garde bei Zerraval (Serravalle); ein drittes Corps stund zwischen Rovereith und Trident in einer starken Stellung bei Cagliün. Als sich Wurmser am 2ten September mit seiner Armeeabteilung in 3 Corps unter Quosdannowitsch, Se- bottendorf und Mezaros von Trident nach dem Brentatale in Bewegung sezte, hatte Buonaparte schon einige Notiz von den vorhabenden Planen erhalten, und rasch seinen Gegenplan entworfen. Die Division Seriurier solle Man- tau weiter blokiren; Kilmaine mit etwa 3ooo Man Caval- lerie solte in einer Stellung an der Etsch die Blokade decken; er selbst aber Buonaparte mit den Divisionen Vaubois, Massena und Augereau wolte auf Trident Vordringen, Da- vidowitsch ganz aus dem Felde schlagen, sodann von Tri- dent aus auch in das Brentatal dringen und Wurmser auf dem Marsche im Rücken angreifen. Am 3ten Sept. schon nam Vaubois die Brücke über die Sarca und drang auf das Corps des Fürsten Reuss ein, wärend Massena Wukassowitsch von Zeiraval zurük- trib, und Augereau in Echelons über den Mente molare vorrükte. Am 4len wurden die Oestreicher auf die feste Stellung von Caglum zurükgeworfen. Noch vor Abend

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 264

1845 - Halle : Anton
264 von Riveln; ein schwächeres Corps in zwei Colonnen ge- teilt (5000 Man unter Bayalitsch, 9000 Man unter Provera, gegen Wälsch-Bern die eine, gegen Padau die andere) in der Ebene vorrückend, gegen den Feind dirigirt ward. Wurmser solte, fals ihn auch dieser Versuch nicht entsetzen könte, sich nachdem Kirchenstate durchschlagen, wo ihm gute Aufname zugesagt ward; der Bote aber, der ihm die Depeche zubringen solte, siel den Feinden in die Hände. Der Pabst hatte den früheren Vertrag nicht ge- halten; die Wagen welche dem französischen Obergeneral einen Teil der zugesagten Contribution zufüren solten, hatte er bereits wider nach Rom umkeren, und etwa 15,000 Man in Romanien zusammen kommen laßen, um sobald sich die Gelegenheit böte, die östreichischen Unterne- mungen zu unterstützen. Buonaparte gemäß des italieni- schen Sprichwortes (cinquanta soldati del papa per svcg-- liere ima rapa) hielt es für hinreichend 4000 Italiener, unterstüzt von 1000 Franzosen, gegen diese Rüstungen auf- zustellen, und der Erfolg zeigte, daß er sich nicht geteuscht hatte. Buonapartes Lage wtir indessen schwieriger geworden als sie je vorher in Italien gewesen war. Vermochte er die Oestreicher nicht entschiden zurükzuwerfen, so war vor- auszusehen, daß die Bewohner des Kriegstheaters, die al- mälig auf das drückenste die Anwesenheit der französischen Armee fülten, sich erheben würden. In einem aus Instinct gegen ihn ringsum aufgewiegelten Lande, muste er not- wendig entscheidende Sige erfechten, wenn er sich überhaupt halten wolte. Der Angrif der kleineren östreichischen Corps, die den linken Flügel bildeten, solte den 7ten Januar 1797 beginnen; der Hauptangrif auf das Plateau von Riveln, dessen französische Besatzung General Ioubert nun com- mandirte, solte dann erst den 12ten stat haben*). Iou- ') Wir geven hier zu besserem Verständnisse des Folgenden die Be- schreibung des Terräns nach von Clausewitz: „Die Stellung von Rivoli ist ein Teil des Monte Magnone, der als eine Terrasse des Monte Baldo nach der Etsch hin zu betrachten ist. Die Stet-

10. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 265

1845 - Halle : Anton
265 bert scheint fast seine ganze Division (10,000 Man) beim Heranrücken der östreichischen Truppen bei der Krone auf- gestelt zu haben, um zuerst diese das Plateau von Riveln deckende Stellung zu verteidigen. Alvinzi aber ließ 5000 Man unter Lusignan am westlichen Abhange des Monte Baldo die Stellung umgehen, und diese Umgehung scheint Ioubert zum Rükzuge mit seiner Hauptmacht auf das Pla> teau von Riveln bewogen zu haben. Eine zweite östreichi- sche Colonne unter Liptay (4700 M.) und eine dritte un- ter Kö'blö's (4000 M.) solten die Stellung bei der Krone teils in Front teils in der linken Seite vom Gebirge her angreifen. Eine vierte Colonne unter Quosdannowilsch (7 — 8000 M.) solle auf dem rechten Etschufer fort nach dem Aufgange der Straße auf das Plateau vorrücken und hier angreifen. Eine fünfte (3400 M.) unter Otschkay lung bei dcr Corona ist der steile Einschnit eines Baches, der vom Monte Baldo kömt, an Ferrara vorbei bei Brcntino in die Etsch geht. Die rechte Seite dieses Baches ist sehr übcrhöhend, steil und hoch und wird zwischen Ferrara und Brcntino nur von einigen treppcnartigen Fußwegen erstigcn. Die Stellung von Rivoli selbst ist ein Plateau, welches durch das etwa 2000 Schrit breite Tal von Caprino von dem Monte Baldo abgesondert ist, mit der Crcte des Monte Magnone aber längs der Etsch zusammcnhängt. Der Punct dieses Zusammenhanges ist der St. Marco; von diesem Puncte bis zu Ostcria bildet die Fortsetzung dieser Krete den Rük- ken der Stellung, bei der Ostcria aber stößt sie dicht an die Etsch; dcr Weg des rechten Etschufcrs geht nun nicht weiter im Tale, sondern steigt bei der Ostcria hinauf und es ist also die Etsch, welche von da ab den Rücken der Stellung dekt. Die Stellung selbst besteht aus einem doppelten Halbkreise von nicht beträchtli- chen Höhen. Der äußere schließt sich an den St. Marco an, wo allo dcr rechte Flügel der Stellung ist und stößt mit dem Monte Pipolo unterhalb Rivoli an die Etsch. Der Umfang dieses Halb- kreises beträgt 3 Stunden; dcr Durchmesser eine Stunde; das Dorf Rivoli ligt fast im Mittelpuncte dieser halben Kreisfläche. Ein zweiter Höhenzug von dem ersten durch eine geringe Senkung getrent, bildet einen neuen Halbkreis, dcr sich mit dem rechten Flügel zwischen St. Marco und der Osteria an die Krete des Monte Baldo anschließt, mit dem linken gegen Rivoli hin verläuft. Dcr Umfang beträgt ungefähr eine Stunde. Beide Höhenzüge sind nichts weniger als regelmäßig, sondern unterbrochen; an eini- gen Stellen auch in mehrere gespalten, haben im Ganzen schmale Rücken und gegen das Innere der Stellung hin einen stärkeren Abfal als gegen den Feind." — „Die Zugänge des Verteidigers zu dieser Stellung aus der Gegend von Verona und Castelnovo kommen über Orza und Colombaro und gehen auf Rivoli, indem sie den Monte Pipolo schon rechts laßen. Dem Monte Pipolo gerade gegenüber, am linken Etschuser, befindet sich die Chiusa." —
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